Dass die Anreissertexte (Snippets) auf dem bekannten Blog- und News-Aggregator Rivva in viel zu heller Schrift erscheinen, um noch gut gelesen zu werden, hatte mich geärgert. Also auf Twitter nachgefragt, warum das so sein müsse – schließlich achten ansonsten die meisten Publisher auf gute Kontraste, um die Leser_innen nicht zu vergraulen.
Die Antwort von @rivva:
Am 1.8. tritt das LSR in Kraft. Snippets erblassen nun jeden Tag bisschen mehr, bis sie schließlich gar nicht mehr lesbar sind.
Wow, das ist ja eine richtig kreative Form, dieses beschissene und schädliche Gesetz ins Bewusstsein zu heben! Von alleine wäre ich allerdings nicht darauf gekommen.
Zur Erinnerung: am 1.August tritt auf Wunsch der Verleger (hauptsächlich Springer) das Leistungsschutzrecht in Kraft, das auch „kleinste Textteile“ schützt, die nun von Suchmaschinen und anderen Aggregatoren nicht mehr ohne weiteres angezeigt werden dürfen. Das Gesetz wird auch „Lex Google“ genannt, doch trifft es eben auch viele kleine Aggregatoren und News-Seiten. Ziel der Verleger war und ist, Gebühren zu kassieren, doch Google hat sich darauf gar nicht erst eingelassen, sondern schon vor einem guten Monat bekannt gemacht, dass jeder aus den News ausgelistet wird, der nicht explizit die Genehmigung zur kostenlosen Anzeige erteilt (OptIn).
Natürlich werden wir am 1.8. die allermeisten Medien in den Google-News sehen, einschließlich jener, denen wir die Absurdität dieses Gesetzes zu verdanken haben. Aber Rivva und andere Aggregatoren haben ein Problem – und so werden wir wohl auf Rivva künftig nur noch die Titel sehen.
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9 Kommentare zu „Rivva verblasst – aus Gründen“.