Die Lage ist verfahren, aber jetzt muss jemand den Karren aus dem Dreck ziehen!
Nun gilt es also, das absurde Leistungsschutzrecht und verunsichert bzw. verunmöglicht die Situation für kleine Aggregatoren wie Rivva, wo es bereits keine Snippets mehr gibt. Dass die Verlage sich per OptIn bei GoogleNews der Macht des Faktischen unterworfen haben, hilft ansonsten niemandem. Und es ist ja auch nur vorläufig: Sie wollen eine „Verwertungsgesellschaft“ gründen und dann tatsächlich abkassieren. Bei wem, bleibt zwar fraglich, wenn die kleinen News-Seiten Snippets nicht mehr zeigen, gar aufhören und innovative Projekte gar nicht erst starten – aber der SCHADEN ist jedenfalls angerichtet!
Eine technische Lösung muss her!
Wie schon in den Kommentaren auf dem Rivva-Blog mehrfach vorgeschlagen, braucht es eine technische Lösung, die vermeidet, dass kleine Aggregatoren und News-Seiten bei den Publishern arbeitsaufwändig um Erlaubnis fragen müssen, wenn sie Snippets zeigen wollen. Ein Opt-In-Verfahren per Forumular wie bei Google ist nur für die ganz Großen machbar, denn wer kennt schon als Publisher alle News-Sammler und hat Zeit, das Web nach Formularen abzusuchen? Auch punktuelle Erklärungen, dass man Snippets erlaubt, helfen nicht, denn es ist ja für die Aggregatoren faktisch unmöglich, all diese Erklärungen zu finden und in ihren Algorithmen zu berücksichtigen.
Ein META-TAG im Header jeder Webseite, das Snippets erlaubt oder vierbietet, wäre eine mögliche Lösung. Ein neuer Eintrag in der robots.txt vielleicht eine andere – was da optimal wäre, sollten die Programmierer am besten wissen. Wichtig ist, dass das Signal von einem Programm/Robot ausgelesen werden kann. Zusätzlich könnte man sich ja noch für die Außenwirkung auf einen Button einigen, der dann zu einer Erklärung führt – als KANN-, nicht als MUSS. Denn vermutlich möchte sich nicht jede kleine Zeitung und jede Webseite mit redaktionellen Inhalten zum LSR öffentlich äußern.
Wer nimmt das in die Hand?
Mit Lamentieren und Kritisieren ist es nun nicht mehr getan! Anstatt den x-ten Artikel über das kranke Gesetz und seine Folgen zu verfassen, sind jetzt die Verbände, Vereine und Initiativen gefragt, eine konkrete Lösung zu finden. IGEL, Digitale Gesellschaft, CCC, Bitcom fallen mir da ein, die eine Zusammenkunft organisieren könnten, auf der die „technische Lösung“ diskutiert und beschlossen wird. Um sie dann mit geballter Kommunikationsreichweite zu verbreiten, auf dass sich ihr alle anschließen können, die das wollen. Für WordPress und andere CMS würde es schnell Plugins geben – ich frage mich wirklich, warum da noch nichts in die Gänge gekommen ist.
Es kann doch nicht sein, dass wir alle im bloßen Schimpfen stecken bleiben!!! Gerade in Zeiten der Überwachungsskandale, der Aushöhlung von Grundrechten und Demokratie sollte es doch WICHTIG GENUG sein, die Informationsfreiheit auch abseits staatlicher Regelungen zu verteidigen. Es BRAUCHT viele kleine Aggregatoren, die auch für Non-Mainstream-Medien zugänglich sind – und neue Projekte, die die Datenmassen auf innovative Weise sortieren, brauchen Rechtssicherheit.
Als Einzelperson kann ich zwar Vorschläge machen – aber für die Umsetzung braucht es die Initiative und Zusammenarbeit bekannter „Big Player“ der Szene!
Wer auch so denkt, möge diesen Artikel teilen, tweeten, sharen – bzw. an diejenigen weiter geben, die das Potenzial zu einem „Call to Action“ haben.
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12 Kommentare zu „Leistungsschutzrecht: So tut doch endlich was! #lsr“.