Bis kürzlich hatte ich keinen Grund, ans mobile Internet auch nur zu denken. Meist sitze ich nämlich vor dem heimischen Computer, der noch ganz traditionell auf einem Schreibtisch thront und mir mit leisen Lüftergeräuschen die Stille belebt. Hier kann ich „alles machen“ und nichts zieht mich anderswohin.
18 Jahre gesessen
Mein Problem: da sitze ich seit 1992. Das war das Jahr, in dem ich mir meinen ersten PC zulegte. Schreiben, Bilder bearbeiten, ein bisschen programmieren, mit dem blauen Absturzbildschirm von Windows 3.1 kämpfen, Printmedien gestalten – so sah mein erstes digitales Leben aus. 1995 entdeckte ich das Internet, gab vor lauter Begeisterung meinen Job auf, schrieb journalistische Artikel über den „Cyberspace“ (ja, so sagte man damals) , baute 1996 meine erste Webseite und seit `97 bin ich als Webworkerin selbständig. Mein alter Traum von der „Einheit von Leben und Arbeiten“ wurde wahr und ich verdiente nun Geld mit dem, was ich auch freiwillig am liebsten tat. Die Kunden kamen von selber, meine Webseitenlandschaft wuchs, die Dotcomblase blähte und platzte und der Milleniumbug enttäuschte die Erwartungen auf Weltuntergang. 9/11 ließ mich ein paar Tage stumm vor Schreck, doch auch da saß ich vor dem Bildschirm, mit Spannung verfolgend, was geschah.
Sitzen, sitzen, sitzen…
Jahr um Jahr, morgens, mittags, abends, nachts. Nicht durchgängig, nein – aber insgesamt viel zu lange. Immer ergonomischeres teures Gemöbel hilft auch nichts: ES GEHT NICHT MEHR, ich leide wie ein Schwein! An der Lendenwirbelsäule sind vermutlich Nerven geklemmt und verursachen fluktuierende Taubheiten in den Beinen, die paradoxerweise beim Laufen heftig schmerzen können. Beuge ich mich dann vor oder lege das Bein auf ein Geländer hoch (in meinen üblichen „Sitz-Knick“ also), kommt die Empfindung wieder zurück. Noch…
In einer normalen Sitzhaltung halte ich schon lange nicht mehr aus und den Schneidersitz hab’ ich auch schon verbraucht. Zur Zeit hocke ich meist in einer Art Fersensitz auf dem Stuhl und wechsle ab und an ins Sitzen, Beine unter dem Tisch hoch gelegt – der Papierkorb mit einem Kissen drauf als Stütze.
Aber egal wie, nach ein paar Stunden wird es zur Qual. Und ja klar, ich unterbreche auch mal, lege mich hin, koche mir was, geh’ zum Lädchen einkaufen, mache gelegentlich Yoga, besuche ein Fitness-Center – hilft aber alles nichts. SITZEN wird immer mehr zur Qual.
Internet im Bett?
Na, mindestens im Liegen! Surfen auf dem Sofa scheint meine Zukunft zu sein. Und dazu brauch’ ich endlich ein Gerät, mit dem ich gemütlich rumliegend surfen, bloggen, Webseiten pflegen und kommunizieren kann. Netbook ante Portas – mehr dazu alsbald in diesem Theater!
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10 Kommentare zu „Internet mobil? Nicht wirklich – aber ich will endlich aufs Sofa!“.