Regelmäßig macht sich Peer Wandinger auf „Selbständig im Netz“ die Mühe, die Einkünfte verschiedener Top-Blogger (die meisten aus den USA) zu veröffentlichen und ein wenig zu kommentieren. Dabei fällt mir nicht zum ersten Mal auf: das meiste Geld verdienen diejenigen, die sich mit dem Thema „Geld verdienen im Internet“ bzw. „Make Money online“ beschäftigen.
Die Liste wird angeführt von Jim Karter, der auf mehreren Projekten sagenhafte $61,343.62 einnimmt – im Monat! Klickt man zur verlinkten Website, steht da als Titel promt der Meist-Verdiener-Slogan: „Make Money Online – Jim Karter’s blog on how to make money online through internet marketing“. Weiter geht’s mit John Cow ($31.441,24), auf dessen Startseite das „make Money“ allein in der oberen Hälfte des Bildschirms gleich fünf mal vorkommt. Platz 3 geht an zacjohnson.com ($3463,53) mit seinen „Super Affiliate Tips from Super Affiliate Zac Johnson“ – also ebenfalls Tipps zum „Geld verdienen im Internet“. Weiter gehts ganz ebenso:
- mixedmarket.com – blog marketing strategies ($ 2.657,07)
- Life is colorful – make money online ($2.623,71)
- Caroline Middlebrook: Make money online – or trying to! ($2.091) (Frauen sind halt realistischer.. :-)
Einkünfte über andere Themen
Was jetzt folgt, ist ein großer Sprung nach unten in Bezug auf die Einnahmen: Das Meinungs-Blog verdiente im März gerade mal 626,70 Euro – so ist das halt, wenn’s nicht um „Geld verdienen“ geht. Der NetGestalter 2.0 konnte sich im März auf 600,59 Euro steigern, vermutlich noch nicht das Ende der Fahnenstange dank der Themen Web 2.0, SEO, Online-Marketing.
Es folgt „Sebbis Blog“ mit 443 Euro. Mal kein Geld-Verdien-Blog, doch schreibt Sebbi zum Rückgang der Besucherzahlen:
„Wo die Besucher ausgeblieben sind ist recht schnell identifiziert, denn meine beiden stärksten Artikel – wenn man nur die Besucherzahlen betrachtet – haben um 40% (Youporn/Pornotube) bzw. 30% (2 Girls 1 Cup) nachgelassen.“
Ja klar, neben „Geld verdienen“ ziehen die aktuellen Porno-Begriffe Besucher, dass es kracht – nur dass diese Wort-Köder eben auch hart umkämpft sind: Immer neue Artikel-Überschriften mit „Youporn & Co.“ erscheinen und verdrängen die älteren auf die hinteren Plätze der Suchergebnisse bei Google.
Eigentlich könnte man depressiv werden angesichts der Eintönigkeit der Sehnsüchte: Making Money, making money, making money und ansonsten Porno. DAS ist es, was die Mehrheit interessiert, nicht etwa all die tollen Themen, die in zigtausend Blogs dieser Welt sehr engagiert verhandelt werden.
Finanziell erfolgreich sind diejenigen, die diese Sehnsüchte zur Kasse machen, vermutlich wohl wissend, dass es ihren vielen Lesern und Abnehmern entsprechender E-Books nicht gelingen wird, den eigenen Erfolg auch nur ansatzweise nachzumachen. Denn es ist ja eine Art Schneeball-System: nur eine sehr begrenzte Anzahl Autoren kann mit dem Thema „Geld verdienen im Internet“ tatsächlich groß raus kommen. Die unzähligen Nachahmer verschwinden in der Versenkung bzw. dümpeln ohne viel Aufmerksamkeit dahin.
Denn es fehlt ihnen an der „Glaubwürdigkeit“ des eigenen Erfolgs, den die Flagschiffe vorzeigen können. Als Beispiel dafür sei Make Money from Photos online genannt, ein Blog, das zeigen will, wie man mit Fotos online Geld verdient, dessen März-Einnahmen sich jedoch wie folgt zusammen setzen:
AdSense-Anzeigen: 797 Dollar, 28 Dollar aus anderen Werbe-Aktionen, jedoch nur schlappe 20 Dollar aus Bilder-Verkauf! Ich weiß nicht, ob ich das an Stelle des Betreibers auch so offen zugegeben hätte! :-)
Und doch geht’s auch anders!
Gibt es in dieser Situation auch einen Lichtblick, etwas Positives für alle, die keinen Bock haben, die beiden „ewigen Themen“ zu repetieren, um auch ein paar Brocken vom großen, aber leider schon verteilten Kuchen abzubekommen? Klar gibt es ihn, sogar hierzulande: Robert Basic verdient mit seinem Basic-Thinking Blog bekanntermaßen rund 3500,-/Monat. Die letzten Zahlen sind zwar vom November, doch ist anzunehmen, dass das seitdem nicht weniger geworden ist: Täglich jede Menge Content, hohe Szene-Präsenz, engagiertes Marketing, echtes Herzblut und bleibende Großzügigkeit in Sachen „Teilen und verlinken“ bringt ihm den verdienten Erfolg – ganz‘ ohne ständiges Herumreiten auf „making money online“.
Diskussion
Kommentare abonnieren (RSS)
30 Kommentare zu „Make money online – Geld verdienen mit dem Thema Geld verdienen“.