Gar nicht so selten bekomme ich eine Danke-Nachricht, wenn ich jemandem auf Twitter folge. Das liest sich dann zum Beispiel so:
- „Vielen Dank fürs Folgen. Hat mich gefreut!“
- „Vielen Dank fürs Folgen. Ich hoffe, dass ich Ihren Erwartungen gerecht werde.“
- „Vielen Dank fürs Folgen. Ich freue mich auf interessante Tweets.“
- „Danke für das Interesse an meinen Tweets. Weitere Themen gibt es auch in meinem Blog unter….“
- „Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Wir können uns gerne auch auf XING (URL) und/oder Facebook (URL) vernetzen.“
Bei den ersten Nachrichten dieser Art dachte ich noch: Ach, ist ja nett! Da macht sich jemand extra Mühe, seine Follower zu begrüßen! Je länger ich jedoch „dabei“ war, desto mehr wendete sich der erste Eindruck vom Positiven ins Negative. Denn ich konnte alsbald drauf wetten, dass diejenigen, die sich extra bedanken, auch diejenigen sind, die mit ausschließlich kommerziellen Interessen unterwegs sind.
Die „Danke-fürs-Folgen“-Mail kennzeichnet Business-Twitterer mittlerweile ebenso gut, wie das penetrante Hervorheben von Keywords die öden MFA-Webseiten (= made for Adsense) und Blogs.
Dankbarkeit ?
Auch sehe ich keinen Grund, warum jemand mir dankbar sein sollte, wenn ich seine Tweets abonniere: ich tue das, weil mich seine Themen interessieren oder mich irgend ein Posting neugierig gemacht hat. Manchmal auch, weil ich das zugehörige Blog lese und mir „zwischendurch-Meldungen“ verspreche. Und wenn ich das Interesse verliere (z.B. weil dauernd diesselben Dinge und Webseiten beworben werden), dann „entfolge“ ich eben wieder.
Je mehr Brimborium jemand um seinen Twitter-Account macht, je mehr „SocialMedia-Tipps fürs erfolgreiche Twittern“ er ganz offensichtlich umzusetzen sucht, desto sicherer kann ich sein, dass weniger eine Person mit Vernetzungsinteresse agiert als vielmehr ein Anbieter von diesem & jenem, der auf Kundenfang aus ist.
Nichts dagegen, jeder soll sein Geschäft betreiben so gut er kann! Ich abonniere auch Business-Tweets, wenn sie meinen aktuellen Interessen entgegen kommen. Nur mutet es mich irgenwie blöd an, wenn ursprünglich „ganz besonders menschliche“ Verhaltensweisen (wie bitte und danke sagen) zunehmend zum Kennzeichen bloß kommerzieller Aktivitäten werden.
Das ist natürlich eine rein subjektive Empfindung, klar!
Wie geht es Euch mit dem „Danke fürs Folgen?“
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10 Kommentare zu „Twitter: sich fürs Folgen bedanken?“.