Die seit kurzem verbreitete Flattr-Mania dient zwar der Selbstvergewisserung der Blogsphäre und dem allgemeinen „Wir-Gefühl“, doch ein ernst zu nehmender „Bezahl-Kanal“ für Inhalte wird mittels dieses Tools wohl kaum entstehen. Nach allem, was ich so sehe, profitieren vor allem große Blogs mit schon jetzt erheblicher Reichweite, doch sind für sie die Summen, die da zusammen kommen, doch eher unbedeutend: Mit anderen Formen der „Monetarisierung“ können sie leicht ein Vielfaches verdienen – und tun es ja meist auch.
Andreas Grieß beschreibt in seinen „Gedanken zu Flattr, Teil 2“ den neuen Bezahldienst als reinen Verschiebebahnhof: Blogger flattern bei Bloggern, die ihrerseits bei anderen Bloggern flattern – und letztlich verdienten nur Flattr und die Zahlsysteme tatsächlich. Damit das System wirklich was bringe, müsste es Leser geben, die NUR spenden, jedoch nicht selbst auf Einnahmen schielen. Gibt es die?
Ich bin kürzlich bei Flatter eingestiegen, hab ein paar Klicks verteilt, aber bisher den Flattr-Button nur aufs ganze Blog (siehe Sidebar) und auf EINEN Artikel gesetzt: Guter Stil, klare Sprache – 20 Tipps für Einsteiger hat einen deutlichen Service-Charakter. Solche KnowHow-Artikel machen richtig Arbeit, da erscheint es mir wahrscheinlicher, dass vielleicht mal jemand flattern will. Wogegen ich Buttons unter Surftipps oder anderen bloßen Meinungsäußerungen für etwas übertrieben halte.
Andreas Grieß fragt seine Leser am Schluss der Überlegungen noch: „Müssen die Blogger und Medienunternehmen etwas versuchen, um um Social-Payments im Allgemeinen bzw. Flattr im Speziellen gesellschaftlich gewollt zu machen? Was können sie überhaupt tun, um reine Leser zu potentiellen Spendern zu machen?“
Aus meiner Sicht: gar nichts! „Flattern“ wird Szene-interne Community-Action bleiben – ein Tool für die nette Geste hier und dort, sowie eine Gelegenheit, auf den Flattr-Seiten auch bisher unbekannte Blogs kennen zu lernen. Ist ja auch schon was! :-)
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4 Kommentare zu „Flattr: Dabei sein ist alles?“.