Dass das konturlose rund um allerlei Social-Media & Gadjet-Bloggen & Posten auf Dauer in die Sinnkrise führt, wundert eigentlich nicht. Eher könnte man staunen, wie wenig die brisanten Krisen des großen Rests der Welt auf die Themen der grade angesagten Netzwelten durchschlagen!
Einen wunderbaren Artikel zur gefühlten Lage hat Wolfgang Michal geschrieben: In Burn Out im Netz zitiert er Jürgen Vielmeier von Basic Thinking mit den Sätzen:
„Wir sollten allerdings nicht so weit gehen, die vergangenen Jahre als bloße Spielerei abzutun, in der nichts Sinnvolles entstanden wäre. Die Möglichkeit, sich mit ein paar Klicks mit Menschen rund um den Erdball zu vernetzen und Trends in einer kurzen Nachricht innerhalb von Minuten einmal um den Erdball zu schicken, ist ein fantastisches Werkzeug, das wir in Zukunft noch gut gebrauchen können. Denn es wird Zeit, dass sich die klugen Köpfe den wichtigen Dingen des Lebens widmen. Zum Beispiel, wie dieser blöde Planet noch irgendwie gerettet werden kann. Um das in Angriff zu nehmen, stehen uns nun erstklassige Kommunikationsmittel zur Verfügung.“
Das spricht mir aus der Seele – und stimmt mich gleichzeitig nachdenklich über die Zukunft des Webwriting Magazins. Mein zweitältestes Blog hat schon länger keine klare Linie mehr, keinen ureigenen Sinn, der es von anderen unterscheidet. Dafür gibt es jetzt Themenblogs, die der Lebenswelt näher sind (z.B. naturnahes Gärtnern, unverbissen vegetarisch).
Gefühlte Millionen Blogs…
Es wird Zeit, dass auch dieses Blog sich den nützlichen Dingen zuwendet. „Kommunizieren und Publizieren im Internet“ kann man ja auf verschiedene Weise verstehen: als HowTo-Blog mit Tipps rund ums Bloggen, Webwerken, Schreiben und bekannt machen (SEO), als Szene-Feuilleton mit ein bisschen Netz-Poliik, als Link-Schleuder für all das. Ein paar Jahre war das auch in Ordnung, doch mittlerweile gibt es zu solchen Themen gefühlte Millionen Blogs, deren Betreiber/innen auch noch auf FB, Twitter und Google+ posten…. eine „Firehydrant Erfahrung“, die jede Lust nimmt, den Strahl noch durch „mehr dazu“ zu verstärken.
Alsdenn: Ab heute wird hier Welt verändert. :-) Dass da einiges geht, was ohne Internet unvorstellbar wäre, und dass noch viel mehr möglich wäre, würde man sich darüber einig – ja, darüber wird viel zu wenig geschrieben. Ich werde versuchen, das ein Stück weit zu ändern.
***
- Burnout im Netz – Wolfgang Michal
- Social Media: Das Netz der Enttäuschten (= Marketing-Sicht der Dinge)
- 50 Dinge, die man im Social Web erlebt haben muss, ehe man den Stecker zieht (avatter)
- Es ist vorbei: Ein Abgesang auf den Social-Media-Hype (Basic Thinking)
- Zwischenstandsmeldung: Wenn nur noch mulchen hilft… (Digital Diary)
Diskussion
Kommentare abonnieren (RSS)
6 Kommentare zu „Ab heute wird hier Welt verändert“.